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Monokultur oder Mischkultur?
Mittwoch, den 18. Juni 2014 um 10:08 Uhr

Die Folgen des Anbaus in Monokulturen in Regenwaldgebieten

Die meisten Anbaugebiete der industriellen Landwirtschaft, die Nutzpflanzen für den direkten Verzehr oder die industrielle Weiterverarbeitung anbauen, werden in Monokulturen angebaut. Das heißt, dass in einem Anbaugebiet lediglich eine Sorte einer Nutzpflanze vorkommt. Der Großteil der industriellen Landwirtschaft weltweit besteht aus solchen Monokulturen. Wirtschaftlich betrachtet, macht das auch durchaus Sinn. Werden Pflanzen in Monokulturen, statt in Mischkulturen angebaut, sind diese viel leichter zu säen, zu pflegen und zu ernten. Dies macht Monokulturen sehr profitabel und die daraus entstehenden Produkte für die Endkunden weitaus günstiger. Da jedoch der Anbau von Monokulturen nicht dem natürlichen Vorkommen von Flora und Fauna entspricht, wirkt sich dies negativ auf die Umwelt aus. Der Anbau in Monokulturen entzieht den Böden einseitig Nährstoffe und verhindert eine natürliche Abwehr der Pflanzen gegen Krankheiten und Ungeziefer. Dadurch wird der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden notwendig.

Wegen dieser Folgen gerät die Palmölindustrie immer wieder in scharfe Kritik. Schon allein der Anbau von Monokulturen schädigt die Umwelt, da natürliche Lebensräume zerstört werden. Passiert dies dazu noch auf brandgerodetem Regenwaldboden kann man durchaus die Frage stellen, warum Palmöl als sogenannter nachhaltiger Rohstoff beworben wird.

Kurz zum Anbau von Ölpalmen:

Da Palmen tropisches Klima bevorzugen, werden diese in Regenwaldgebieten, oder schlimmstenfalls sogar auf gerodetem Regenwaldboden angebaut. So werden für die Herstellung von Palmöl zunehmend Regewaldgebiete brandgerodet, um Monokulturen von Ölpalmen anzubauen. Palmöl wird vor allem für die Lebensmittelindustrie, Kosmetik und als Bio-Treibstoffe verwendet. Palmöl ist für die Industrie interessant, da es relativ günstig ist und zudem noch als nachhaltiger Rohstoff beworben werden kann. Jedoch hat der Anbau von Ölpalmen auf brandgerodetem Regenwaldboden mit Nachhaltigkeit überhaupt nichts gemein. Zunächst wird bei der Brandrodung wertvoller Regenwald unwiderruflich zerstört und dabei sehr viel des Treibstoffgases CO2 freigesetzt. Dabei wird bereits ein Vielfaches mehr an CO2 ausgestoßen als durch den sogenannten Bio-Treibstoff Palmöl an CO2 eingespart werden kann. Außerdem muss der nährstoffarme tropische Boden mit viel Kunstdünger und Pestiziden bearbeitet werden. Die hohen Regefälle in den Tropen schwemmen diese chemischen Stoffe in das Grundwasser und verunreinigen somit die umliegenden Ökosysteme, von denen die Landbevölkerung stark abhängig ist. Der Lebensraum für viele Tiere in den Tropen wird durch die Brandrodung und den Anbau von großflächigen Monokulturen zerstört.


Kokospalmen in Monokulturellem Anbau

Das wohl bekannteste Beispiel ist die Bedrohung der Orang-Utan Bestände. Für die Orang-Utans gibt es langfristig kaum noch eine Aussicht auf den natürlichen Erhalt ihrer Art, wenn sich diese Anbaumaßnahmen in den Regenwaldgebieten in aktuellem Maße fortsetzen. Daran ist zum großen Teil die Palmölindustrie schuld, die vor allem in den Lebensräumen der Orang-Utans Palmölplantagen anbauen. Die Regenwälder Borneos und insbesondere Indonesiens und Malaysias, die einst die größten zusammenhängenden Regenwaldgebiete waren, wurden durch Brandrodung stark minimiert. Fährt man durch die Gebiete, erfreut man sich zunächst einer grünen saftigen Umgebung. Auf den zweiten Blick erkennt man schnell die in Reih und Glied stehenden Ölpalmen, die dort wachsen, wo man eigentlich  artenreichen Regenwald erwartet. Zunehmend entstehen für Orang-Utans in diesen Gebieten sogenannten Aufzuchtstationen. In diese werden Orang-Utans gebracht, die in ihrem natürlichen Lebensraum bedroht sind und umgesiedelt werden sollen. Diese Einrichtungen und andere Organisationen versuchen verzweifelt den Regenwald zu schützen.

Es wird zwar auch über die Organisation RSPO (Roundtable of Sustainable Palmoil) versucht der Palmölindustrie ein positives Gesicht zu geben, jedoch sind die Auflagen und deren Umsetzung ungenügend, um von einem nachhaltigem Anbau zu sprechen.

Eine interessante Studie hat zudem gezeigt, dass dort wo nur Kokospalmen angebaut werden keine anderen Pflanzen wachsen, da Vögel sich nicht gern auf Kokospalmen niederlassen und so dort signifikant weniger Kot hinterlassen, der Nährstoffe enthält. Somit wird der Boden nicht befruchtet und es werden ihm keine Nährstoffe von außen zugeführt.

Aus den geschilderten Gründen ist es uns besonders wichtig, dass unsere KULAU Kokosnussprodukte nicht in Monokulturen angebaut werden. Unsere Bioprodukte stammen ausschließlich aus Mischkulturen, die einer natürlichen Zusammensetzung der Flora und Fauna im Regenwald entsprechen. Damit versuchen wir den Anbau unserer Kokosnüsse so natürlich wie möglich zu gestalten. Es werden keine chemischen Düngemittel und Pestizide verwendet und so bleibt die Umwelt im Gleichgewicht.